Bis auf den Gedenkstein erinnert in der Wiesentstraße wenig an die Synagoge. Die Jusos Forchheim fordern dort Informationstafeln zur jüdischen Geschichte in Forchheim.
Am 9. November stellte das Bündnis “Bunt statt Braun” am Synagogengedenkstein auch alte Bilder und Zeitungsartikel aus. Außerdem berichtete Emmerich Huber für das Bündnis von der jüdischen Geschichte Forchheims. Diese reichte zurück bis ins 13. Jahrhundert und leider kam es bereits 1298 zum ersten Pogrom. In dessen Folge die damalige Gemeinde ausgelöscht wurde. Der Druck auf Forchheims jüdische Gemeinde war – verglichen mit anderen Städten – im Laufe der Geschichte besonders stark – bis in die Nazizeit.
Der stellvertretende Juso-Vorsitzende Richard Schmidt fragte sich daher, warum in der Wiesentstraße keine weiteren Informationstafeln zur jüdischen Geschichte in Forchheim stehen. Denn obwohl die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Forchheim gut dokumentiert ist, scheint vielen Forchheimern diese kaum bekannt zu sein und es deshalb bestehe Handlungsbedarf. Daher fordern die Jusos in einem Antrag Informationstafeln in der Wiesentstraße aufzustellen. Schmidt stellt sich dabei allgemeine Informationen zum jüdischen Lebens Forchheims vor, aber insbesondere Informationen zu Verfolgung und Diskriminierung von Forchheims Juden. Die Geschichte mahne, so Schmidt, die Forchheimer zu einer erhöhten Wachsamkeit. Die Verfolgung im Nationalsozialismus war auch in Forchheim Produkt der Stigmatisierung, Diskriminierung und Verfolgung gewesen, die sich über Jahrhunderte hinzog. Eine Mahnung sei erforderlich – auch weil es in Deutschland momentan wieder chic ist, Vorurteile zu säen und die Erinnerungskultur in Zweifel zu ziehen.