Auf Einladung unseres Betreuungsabgeordneten Klaus Adelt, reiste gestern eine Gruppe wackerer Genoss*innen aus dem Landkreis Forchheim in das ferne München, die Hauptstadt Bayerns. Dem Freistaat, dem wir „Beutebayern“ seit 1806 unfreiwillig angehören. Dieser Freistaat wurde von der CSU erfunden und gegründet — behaupten die zumindest, wie wir alle wissen war die Gründer des Freistaates Bayern natürlich der Sozi Kurt Eisner. Hätte er den Franken damals die Freiheit geschenkt, hätte er jetzt 4 Millionen Menschen die ihn sicher verehren würden, aber dazu kam es leider nicht und so wurde er halt von den undankbaren Bayern vergessen. Zurück zur Münchenfahrt, selbstverständlich waren da auch einige Forchheimer Jusos dabei 🙂 .
Schlaftrunken machten wir uns also um 7 Uhr auf den Weg gen München. Nach einer Vollbremsung des Busfahrers waren alle geweckt und einige auch mit ein wenig Quittensekt durchnässt worden. In München wurden wir dann von Klaus am Maximilianeum empfangen. Mit der U-Bahn ging es auch gleich zur politischen Bildu… ähm zum Oktoberfest. Um 10 Uhr herrschte noch weitestgehend Leere auf der Theresien“wiese“ und so führte uns Klaus über das Wiesngelände. Beim Rundgang lernten wir einiges über die Fahrgeschäfte und die Verbindungen der Wittelsbacher nach Griechenland. Otto I. von Griechenland war gebürtiger Wittelsbacher und Bayer, unter anderem brachte das Bier mit nach Griechenland. In Andenken an ihn gab es für die Gruppe scharfe Bratwürste mit Zaziki und Frühlingszwiebeln (gespendet von Klaus). Manche Anwärterin auf das Weilersbacher Bürgermeisteramt verwandelte sich bei Genuß des Würstchens in einen feuerspeienden Drachen. Anschließend besuchten wir in einen Biergarten und die erste und einzige Maß des Tages floss durch die oberfränkischen Kehlen.
Nach dem Mittagessen in der Landtagskantine und einem Kaffee durften wir uns dann ins Plenum und Klaus berichtete uns von seiner Landtagsarbeit. Davon, dass der Landtag von Montag bis Donnerstag tagt. Freitags sollen die Abgeordneten in ihren Stimmkreisen arbeiten. Für Klaus ziemlich anstrengend, denn sein Terminkalender macht es meistens erfordlich an einem Tag quer durch Bayern zu fahren und die Zuganbindungen in Hof sind eher lausig, so dass er das mit dem Auto tun muss.
Entgegen des Eindrucks findet auch die Arbeit nicht im Plenum statt, sondern überwiegend bis ausschließlich in den Ausschüssen. In letzteren bleiben die Abgeordneten auch schön auf der Sachebene. Die Showdowns für die Presse finden dann im Plenum statt. Vor allem die AfD provoziert dabei gerne, während sie im Ausschuss auch gerne mit Abwesentheit glänzt. Auch gibt es im Landtag die aktuelle Stunde, bei der die Fraktionen reihum ein Vorschlagsrecht genießen. Also z.B. schlägt die SPD vor, über den schlechten ÖPNV auf dem Land zu reden. Dann wird darüber im Plenum geredet. Folglich eine gerne genutzte Gelegenheit die Aufmerksamkeit auf eigene Themen zu lenken.
Zu guter Letzt durften wir uns in einem Ausschussraum einen Film über die Arbeit des bayer. Landtages ansehen. Dieser wird in jeder Legislatur neu gedreht und ging auch auf die Vergangenheit des Maximilianeum als Pagerie (Offiziersschule) und Studentenwohnheim ein. Als Letzteres fungiert das Maximilianeum heute übrigens immer noch – neben seiner Nutzung als Parlamentsgebäude. Den Film haben wir hier auch für euch eingebunden.