Forchheim – Mehr Teilhabe vor allem für junge Menschen und Klimaschutz von unten. Das fordert der Juso Kreisverband Forchheim in seinem jüngst beschlossenen Kommunalprogramm 2020. Es umfasst die Schwerpunktthemen Jugendarbeit, öffentlicher Personennahverkehr und Klimaschutz.
Ein für die Jusos zentrales Anliegen ist eine nachhaltigere Lebensweise. Dabei wollen “wir unser Möglichstes tun, alle Quellen für erneuerbare Energien abzuschöpfen”, so Tina Falkner aus Weißenohe. Dabei geben sich die Jusos auch für Windräder im Kreis Forchheim offen. Wichtigstes Ziel ist eine “Klimawende von unten”. Dabei sollen die Landkreiskommunen dem guten Beispiel der Städte Bottrop und Pfaffenhofen folgen. Unternehmen und Bürger sollen mit verstärkten Beratungsangeboten und aktiver Ansprache zu Maßnahmen angespornt werden. Auch sollen Kommunen selbst aktiver bei der Nutzung erneuerbarer Energien werden. Vor allem bei Kraft-Wärme-Kopplung und Nahwärmenetze sehen die Jusos Potentiale. Wir wollen den “Menschen Mut zur Veränderung machen”, so Tina Falkner.
Für den Klimaschutz soll auch der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) deutlich ausgebaut und umstrukturiert werden. “Wichtig ist für uns, dass es überall und rum um die Uhr ein Angebot gibt” so Martin Leipert. Möglich machen soll dies ein neuartiges Rufbusmodel namens “EcoBus”. Es wurde als Modellprojekt im ländlichen Nordharz getestet. Nutzer fordern Kleinbusse per App an ihren aktuellen Standort an. Eine künstliche Intelligenz berechnet die effizienteste Route der Busse und teilt den Nutzern ihren Abholzeitpunkt mit. Dieses Model soll als Zubringer zu den Buslinien und Abdeckung kleiner Ortschaften dienen. Weiterhin soll so der ÖPNV abseits der Stoßzeiten sichergestellt werden. Vor allem für stärker frequentierte Routen wollen die Jusos einen Ausbau des Bahn- & Busnetzes mit dichteren Takten.
Drittes Anliegen der Jusos ist eine bessere Einbindung der Jugend in Entscheidungsprozessen. “Wir haben uns umgehört. Häufig hieß es, das Angebote für Jugendliche nicht mit diesen abgesprochen würden” so Richard Schmidt. Daher wünschen sich die Jusos eine Beteiligung eines Jugendgremiums und regelmäßigeren Dialog. Dieses Gremium soll von den Jugendlichen selbst besetzt werden und ein Antrags- und Rederecht im Forchheimer Stadtrat erhalten. Konkret kann dieses Gremium z.B. ein Jugendparlament sein.
Erarbeitet haben die Jusos ihr Programm in einem Prozess der Basisbeteiligung. Unter anderem entstammen die Schwerpunkte einer Mitgliederbefragung. Ausgestaltet wurde das Programm schlussendlich in einer Mitglieder-öffentlichen Klausur. An der Umsetzung ihrer Ideen werden die Jusos in den kommenden sechs Jahren arbeiten. “Mit unserem Programm wir jungen Menschen eine Stimme und das weit über die SPD hinaus” ist sich Vorsitzender Paul Wichtermann sicher.
Unser Programm findet ihr hier zum Download!