Jusos werben um Verständniss

In Anbetracht der Pläne für ein Wohnheim für anerkannte Flüchtlinge kommen immer wieder Vorwürfe auf, dass für Einheimische nicht gebaut und den Flüchtlingen “ja alles nachgeschmissen werde”. In Forchheim werden an der Jean-Paul-Straße und in Reuth (gegenüber REWE/Norma) demnächst günstige Wohnungen errichtet. Hinzu kommen ebenfalls noch die Planungen für die günstigen Wohnungen in Kersbach.

Günstige Wohnungen scheitern aber nicht nur an mangelndem Bauland, sondern z.T. auch an der Einstellung der Bürgerinnen und Bürgern in Forchheim selbst – Bestes Beispiel hierzu ist Kersbach. Die Lage des Kersbacher Neubaugebietes ist für günstige Wohnungen ideal: An Kinderbetreuung ist gedacht und mit der S-Bahn steht Pendlern ein umweltfreundliches und günstiges Verkehrsmittel zur Verfügung, das exakt vor der Türe liegt und weit weniger Lärm und Belastung erzeugt als das Auto. Dennoch wünscht man in Kersbach kein “neues Forchheim Nord” und versucht die Zahl der Wohneinheiten kleinzuhalten. Obwohl der Investor auf soziale Durchmischung geachtet hat, wurde das Projekt torpediert. “Günstiger Wohnraum ja, aber doch bitte nicht vor unserer Haustür”.

Von der angespannten Lage auf dem Forchheimer Wohnungsmarkt sind anerkannte Flüchtlinge leider besonders betroffen, da ihnen meist Deutsche vorgezogen werden und sie es dadurch noch einmal schwerer haben. Dies wurde uns von Kontakten beim Netzwerk Asyl bestätigt. Auch eine vor kurzem veröffentlichte Untersuchung kommt zum Ergebnis, dass v.a. Bewerber mit arabischem Namen diskriminiert werden. Die Errichtung der Wohneinheiten würde zuallererst Druck vom Wohnungsmarkt nehmen. Außerdem ist die Stadt Forchheim verpflichtet für die Unterbringung anerkannter Asylbewerber zu sorgen.

Wir können Argumente im Bezug auf die Haltung der SPD zur Bebauung in Reuth in der Vergangenheit nachvollziehen. Auch die Begründungen im Hinblick auf die Lage ist verständlich. Was wäre aber dann passiert, wenn man ein Grundstück in guter Lage genommen hätte? Mit Sicherheit können wir daran festhalten, dass wir dann zu hören bekämen: “Wieso kommen da keine Sozialwohnungen für Deutsche hin?” Wir bitten darum auf rassistische Töne zu verzichten, denn anerkannte Flüchtlinge sind, unseres Wissens nach, nicht krimineller als die Gesamtbevölkerung. Straftaten begehen Asylbewerber zumeist in Unterkünften, wo es aufgrund der beengten Verhältnisse zu Konflikten kommt. Das betrifft die einheimische Bevölkerung jedoch nicht. Wir sind uns sicher, dass von den dortigen Bewohnern kein Risiko ausgeht.
Im Juli 2017 sind laut Regierung von Oberfranken 739 Asylbewerber im Kreis Forchheim untergebracht. Aus den Zu-und Abgängen kann man in etwa mit ähnlich vielen anerkannten Asylbewerbern im Kreis Forchheim rechnen. Davon, dass diese krimineller wären als die Einheimische Bevölkerung, haben wir zumindest nichts bemerkt.

Quelle der Asylbewerberzahlen Oberfranken

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