Dieser Beitrag spiegelt die Meinung des Verfassers wieder.
Eigentlich hat Uwe Kirschstein beim Rathaus gar nicht so viel falsch gemacht. Über die Verhängung des Baustops und die Informationspolitik muss geredet werden und die Einberufung einer Sondersitzung ist ein verständlicher Schritt, schließlich ging ja durchaus etwas daneben.
Offensichtlich ging es einer Koalition aus CSU, deren Anhängsel “Junge Bürger”, Freien Wählern und Teilen der freien grünen Liste jedoch nicht um die Sache Rathaus. Denn dann hätte man über Probleme geredet, nicht über persönliche Befindlichkeiten und gespielte Empörung von Stadträt*innen.
Wenn ich ein Haus beziehe, dann überlege ich mir vorher, was ich damit mache. Eine Verwaltung hat einen ganz anderen Bedarf an Verkabelung und Brandschutz. Das Planungsteam hatte keine Vorgabe was geschehen solle. Nun gäbe es zwei Varianten: Uwe könnte einfach eine Vorgabe machen. Dann hätten die Damen und Herren vom Stadtrat aber sicher etwas zu meckern gehabt. Macht er es anders, wie jetzt geschehen, ist es auch nicht recht.
Um Fördergelder zu bekommen, sollte man nicht unbedingt ins Blaue hinein sanieren. Sondern erstmal wissen wohin man will. Dass bis 2020 wohl noch genug Zeit ist 640.000€ zu verbauen, dürfte offensichtlich sein. Am Ende muss die Stadt draufzahlen, weil der Brandschutz für die Nutzung mangelhaft und die Kabelkanäle zu klein sind. Kennt man ja von anderen Bauprojekten. Durch ein richtiges Konzept könnte man nebenbei auch mehr Fördergelder aquiereren. Inquisitor Manfred Hümmer scheint die Sachfrage und die knappe Zeit aber egal zu sein, denn für das Vortragen von Anschuldigungen nimmt er sich die Zeit gern. Wieso nicht konstruktiv sein und die Rathaussanierung beschleunigen? Auch bei Anette Prechtel scheinen Emotionen wichtiger zu sein – „betroffen“ weil die Rathaussanierung nicht wie gewünscht läuft und der Stadtrat eine Entscheidung treffen darf? Oder ist das nur ein dramaturgisches Element?
Immerhin, mit dieser grandiosen Inszinierung von Kaffkas “Der Process” bereichert der Stadtrat zumindest das kulturelle Angebot in Forchheim.
Aber wie soll bei diesem grandiosen Theaterstück bis Mitte Juni eine Entscheidung fallen?
Lieber Stadtrat, von vielen Städträt*innen hören wir immer nur, dass Uwe Kirschstein alles falsch macht, das die Gerüsttreppe an der Bastion Scheiße aussieht und das ihr andauernd „beschämt, empört, beleidigt“ seid. Das klingt für mich so, dass ihr zwar etwas zu meckern habt, aber selbst keine Idee wie es besser geht. Während sich der Uwe abmühen muss es euch recht zu machen.
Dass Stadtratsarbeit besser geht, als eure Show beim Thema Rathaus, solltet ihr selbst wissen.